Kontakt

„Mittlerweile bin ich Überzeugungstäter!“

Viele Unternehmen schmücken sich gerne mit Adjektiven wie „energieeffizient“, „nachhaltig“ oder „umweltschonend“. Allerdings sieht es in der Praxis nicht immer ganz so rosig beziehungsweise grün aus – bis hin zum sogenannten „Greenwashing“. Gut, dass es Experten gibt, die genau hier ansetzen. Um den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu zeigen, welche Firmen zu Recht als umweltschonend bezeichnet werden können, vergibt DER MITTELSTANDSVERBUND  das Siegel „Klimafreundliches Unternehmen“. Das ist die erste gute Nachricht. Die zweite gute Nachricht lautet: Unter den drei ersten zertifizierten Unternehmen ist auch eine Apotheke.

Die Apotheke Poppenhausen bei Fulda von Michael Sapper hat sich Hilfe von NOWEDA-Klimaprofi Dirk Zimmermann geholt. Gemeinsam haben sie eine Bestandsaufnahme in der Apotheke gemacht und nach Klimaschutz-Potenzialen gesucht – und gefunden.

Dabei stand insbesondere das Heizen bzw. die Kühlung der Räumlichkeiten im Vordergrund: So wurde an den Fenstern ein mechanischer Sonnenschutz installiert, um den Wärmeeintrag zu reduzieren. Eine Solarthermie sorgt im Sommer zudem für Warmwasser. Außerdem wurde die Apotheke an das lokale Nahwärmenetz angeschlossen. Auch das Lüftungskonzept der Räumlichkeiten wurde komplett überarbeitet, um den Betrieb der Klimaanlage möglichst gering zu halten. Das E-Auto der Apotheke wird größtenteils über die eigene Photovoltaikanlage geladen, und auch der übrige, in der Apotheke benötigte, Strom ist Ökostrom. Für die aktuell noch unvermeidbaren Emissionen leistet die Apotheke Kompensationszahlungen, zum Beispiel für die Arbeitswege der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Dazu wird berechnet, wie viele Kilometer sie mit welchen Verkehrsmitteln zurücklegen. Diese Werte werden in einen Geldbetrag umgerechnet, der Umweltschutzprojekten zugutekommt“, erläutert Zimmermann.

Für all diese Maßnahmen wurde der Apotheke Poppenhausen nun das Siegel „Klimafreundliches Unternehmen“ verliehen. „Mein Team und ich sind sehr stolz auf unsere offizielle Zertifizierung“, freut sich Michael Sapper. „Wir sind auch schon von Kundinnen und Kunden darauf angesprochen worden. Ich muss zugeben, dass ich zunächst hauptsächlich daran interessiert war, das Siegel für meine Apotheke zu erhalten. Mittlerweile bin ich Überzeugungstäter! Die vielen Kleinigkeiten, die man zum Wohle der Umwelt umsetzen kann, summieren sich schnell. Wenn wir mittelständischen Unternehmen hier die Initiative ergriffen, können wir unheimlich viel erreichen.“

Mit seiner enormen Wirtschaftsleistung ist der Einfluss des deutschen Mittelstands für das Erreichen der Klimaziele nicht zu unterschätzen. Umso wichtiger ist es, dass die Bemühungen um umweltfreundliches Wirtschaften nicht „von oben herab“ bestimmt werden, sondern aus den Unternehmen selbst kommen. Die Apotheke Poppenhausen zeigt, wie dies gelingen kann.