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Was macht eigentlich ein Gebietsleiter?

Udo Jochems (links) und Dominik Bolte (rechts)

Für diese Folge unserer Reihe „Was macht eigentlich …?“ haben wir nicht nur einen, sondern gleich zwei Kollegen interviewt. Udo Jochems blickt bereits auf eine über 20-jährige Karriere als Gebietsleiter in der Frechener Niederlassung zurück. Dominik Bolte wiederum hat im letzten Jahr sein Traineeship bei der NOWEDA abgeschlossen und wird nun ebenfalls Gebietsleiter. Was macht ihren Beruf aus und wo sehen sie ihre größten Herausforderungen?

Wie wird man Gebietsleiter?

Jochems: Ich habe 2002 als Quereinsteiger bei der NOWEDA angefangen. Ursprünglich komme ich aus dem Einzelhandel, habe BWL studiert und sollte dann das Geschäft meiner Eltern übernehmen. Ich habe mich dann anders entschieden und bin über einen Vermittler zur NOWEDA gekommen. Nach rund einem halben Jahr Einarbeitung habe ich meine ersten eigenen Kunden bekommen. Mittlerweile betreue ich 110 Apotheken.

Bolte: 2021 habe ich mich nach meinem BWL-Studium auf eine Stelle im Einkauf bei der NOWEDA beworben. In den Bewerbungsgesprächen hat sich dann aber herausgestellt, dass eine Traineestelle besser passen würde. Als Trainee habe ich dann viele verschiedene Abteilungen bei der NOWEDA in Essen durchlaufen und mich am Ende für den Vertrieb entschieden. Im Oktober 2022 bin ich dann in den Vertrieb nach Frechen gewechselt. Seitdem werde ich als Gebietsleiter eingearbeitet und bekomme immer mehr Kunden dazu.

Was ist denn mit „Gebiet“ gemeint?

J: Zunächst einmal ist damit tatsächlich ein räumliches Gebiet gemeint, also ein Postleitzahlengebiet oder eine Region. Dieses Gebiet verwässert aber mit den Berufsjahren: Wenn zum Beispiel eine Apothekerin, die man seit Jahren betreut, eine zweite Apotheke im übernächsten Ort aufmacht, dann muss sie dort natürlich nicht durch einen anderen Gebietsleiter betreut werden.  

Was bedeutet „betreuen“ konkret?

J: Als Gebietsleitung sind wir die ersten Ansprechpartner für unsere Apotheken – sei es bei der Beschaffung von Arzneimitteln, bei Reklamationen, beim Marketing, bei der Digitalisierung, … Darüber hinaus versuchen wir neue Kunden und Genossenschaftsmitglieder zu gewinnen und sie von den zahlreichen Vorteilen der NOWEDA zu überzeugen. Auch wenn jemand in Rente gehen möchte, helfen wir dabei eine Nachfolge zu finden oder die Apotheke aufzulösen. Die Aufgaben sind also sehr vielfältig.

B: Hinzu kommen dann noch wechselnde „Spezialthemen“, wie zum Beispiel die Corona-Impfstoffe oder die Flutkatastrophe, von der ja auch sehr viele Apotheken in unserem Einzugsgebiet betroffen waren. Aktuell befassen wir uns sehr häufig mit Lieferengpässen und helfen den Apotheken-Teams dabei, diese zu überbrücken und Alternativen zu finden. 

Sie legen im Außendienst bestimmt viele Kilometer zurück.

J: Mit meinen 45 000 Kilometern im Jahr liege ich im Mittelfeld, würde ich sagen. Gebietsleiter auf dem Land fahren natürlich deutlich mehr, in der Stadt entsprechend weniger.

B: Unterscheide zwischen städtischen und ländlichen Gebieten gibt’s aber nicht nur in Bezug auf die Kilometerleistungen. Auch die Betreuung ist teilweise unterschiedlich: Eine Apotheke in der Kölner Innenstadt wendet sich mit anderen Themen an ihren Gebietsleiter als eine Dorfapotheke.  

Was sind die größten Herausforderungen in Ihrem Beruf?

B: Eine der größten Herausforderungen ist für mich, dass ich es mit vielen unterschiedlichen Menschen zu tun habe, die man erstmal richtig kennenlernen muss, um sie individuell betreuen zu können. Deswegen finde ich es auch sinnvoll, dass ich bei meiner Kundenanzahl nicht von 0 auf 100 starte, sondern nach und nach mehr dazu kommen. Wir versuchen immer auch unternehmerisch zu unterstützen. Da ist viel Fingerspitzengefühl gefragt, gerade wenn es um das Thema Digitalisierung geht. Ziel ist es, die Apotheke nachhaltig aufzustellen und sie zukunftsfähig zu machen. Angesichts des E-Rezepts und der Konkurrenz durch Online-Shops führt kein Weg an der Digitalisierung vorbei. Der Zukunftspakt Apotheke mit IhreApotheken.de bietet hier die beste und gleichzeitig bequemste Lösung für die Vor-Ort-Apotheken. 

J: Leider glauben einige Apotheken noch nicht an die Relevanz der Digitalisierung fürs Apothekenwesen, gerade wenn das eigene Unternehmen sehr gut läuft. Hier versuchen wir immer Überzeugungsarbeit zu leisten, denn die Apotheke soll ja auch weiterhin so gut laufen.

Was macht Ihnen an Ihrem Beruf besonders Spaß?

J: Es macht natürlich immer am meisten Spaß, wenn ich Erfolgserlebnisse verzeichnen kann. In der Regel sind meine Erfolge auch die Erfolge meiner Apothekerinnen und Apotheker. Wenn es mir beispielsweise gelingt ein Medikament zu beschaffen, das ein Apothekenkunde dringend benötigt, dann ist das eine Win-Win-Win-Situation. Das gleiche gilt für eine Apotheke, die wir in Verbindung mit der Apothekenberatung zu ihrem Marketing beraten, und die dadurch messbar mehr Kunden erreicht. Spaß macht‘s auch, neue Mitglieder für unsere Genossenschaft zu gewinnen. Diese Form des gemeinsamen Wirtschaftens finde ich selbst absolut sinnvoll und überzeuge deshalb auch gerne andere davon.   

B: Mir gefällt, dass im Grunde kein Tag ist wie der andere. Ich werde immer wieder mit neuen Fragen, Situationen und Anforderungen konfrontiert, auf die ich mich dann einrichten muss. Das macht die Arbeit sehr dynamisch. Außerdem freue ich mich auf meine Zukunft als Gebietsleiter: Ich sehe bei meinen älteren Kollegen, dass sie langlebige Beziehungen mit ihren Kunden aufgebaut haben und mit ihnen sehr eng und partnerschaftlich zusammenarbeiten, teilweise über Generationen hinweg. Das sind tolle Aussichten!

 

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