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Tag der Apotheke: Versandhandel kein Ersatz für regionale Versorgung

Unter dem Motto „Apotheken können so viel (mehr)“ findet heute der Tag der Apotheke statt. Der Aktionstag, an dem viele Apotheken ihr Leistungsspektrum vorstellen, trägt dazu bei, die Öffentlichkeit für die Bedeutung der Apotheken für die niedrigschwellige, schnelle und lokale Gesundheitsversorgung zu sensibilisieren. Denn vielen Menschen ist nach wie vor nicht bewusst, dass Apotheken weit mehr als die Abgabe von Arzneimitteln leisten.

Gleichzeitig geht die Zahl der Apotheken in den vergangenen Jahren drastisch zurück. Waren es 2015 noch über 20.000, verbleiben bundesweit nur noch rund 17.000 – Tendenz fallend. Der europäische Vergleich zeigt, dass Deutschland damit gemessen an der Einwohnerzahl im unteren Drittel und somit weit hinter zahlreichen anderen europäischen Staaten liegt. Was jungen, gesunden und mobilen Menschen möglicherweise noch nicht auffällt, ist gerade für chronisch Erkrankte, Ältere und Menschen mit Behinderungen dramatisch. Ebenso sind Familien mit kleinen Kindern betroffen, wenn sie, insbesondere im ländlichen Raum, für eine Versorgung im Akutfall in der Nacht oder an Feiertagen weite Wege in Kauf nehmen müssen.

„Die Abgabe von Arzneimitteln an 365 Tagen im Jahr – inklusive professioneller Beratung – ist eine wichtige Kernkompetenz der Apotheken. Und doch ist es längst nicht alles, was sie für die Bevölkerung leisten. So haben Apotheken etwa das Potenzial, mit ihrer pharmazeutischen Kompetenz und der niedrigschwelligen Erreichbarkeit überfüllte Arztpraxen und Notaufnahmen zu entlasten. Zudem bieten inzwischen fast alle Apotheken in Deutschland Zusatzleistungen an, etwa den Botendienst direkt an die Haustür“, betont Dr. Michael Kuck, Vorstandsvorsitzender der NOWEDA Apothekergenossenschaft. „Hinzu kommen spezielle pharmazeutische Dienstleistungen, z. B. die erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation.“

Chronisch kranke Menschen nehmen oft mehrere verschiedene Medikamente ein, die von verschiedenen Ärzten verschrieben werden. Das kann Wechselwirkungen zur Folge haben und zur Überforderung von Patienten führen. Eine Stammapotheke kann diese Verschreibungen regelmäßig prüfen und bei auftretenden Problemen in Zusammenarbeit mit behandelnden Ärzten Lösungen erarbeiten.