Die Apotheke der Zukunft hat in Winterberg schon begonnen. Für Jürgen Schäfer ist die Apotheke die erste und wichtigste Anlaufstelle bei Gesundheitsfragen. Auch deshalb setzt der leidenschaftliche Apotheker in der Franziskus Apotheke auf Intensivberatung, Telemedizin und ein hoch motiviertes Team von Expertinnen.
Die Franziskus Apotheke in Winterberg ist mit ihrer hellen und großzügigen Offizin und den separaten Bereichen für Beratungsgespräche eine Institution im Sauerländer Touristenort mit seinen 13.000 Einwohnern. Jetzt planen Inhaber Jürgen Schäfer und seine Nachfolgerin Jasmin Ennulath den nächsten Schritt. Zu den bisherigen 200 Quadratmetern sollen nach Umbau und Anmietung des Nachbarhauses weitere 170 Quadratmeter hinzukommen. Neben einem hochmodernen Kommissionierautomat wird es dann noch mehr Platz für pharmazeutische Dienstleistungen und Intensivberatung geben, unter anderem für die 3D-gestützte Strumpf- und Kompressionsberatung im Venenzentrum – ein Schwerpunkt der Apotheke. Es wird aber auch einen Raum geben, in dem sich Selbsthilfegruppen treffen können, und der für Gesundheitsvorträge genutzt werden kann.
Erste Anlaufstelle für Gesundheitsfragen
„Mein Ziel ist eine moderne Apotheke, in der sich die Kunden wohlfühlen und wiederkommen. Als Apotheker müssen wir weiterdenken, über den Tellerrand schauen und neue Dienstleistungen anbieten“, sagt Jürgen Schäfer, der für sein Engagement als Apotheker des Jahres 2024 ausgezeichnet wurde. Im Laufe des Jahres will er die Apotheke an seine Nachfolgerin Jasmin Ennulath übergeben und sich aus dem operativen Geschäft zurückziehen. Beratungen, sein Herzensanliegen, wird er jedoch weiterhin durchführen.
In der Beratung und Kundennähe sieht Schäfer nicht nur die Stärke der Vor-Ort Apotheke, sondern auch ihre Zukunft. „Apotheken sind sehr individuelle Institutionen, aber was alle Apotheken auszeichnet, ist, dass hier soziale Menschen arbeiten. Wir sind die erste Anlaufstelle, hören uns alle Sorgen und Probleme an und suchen nach Lösungen. Wir sind das Ohr der Leute“, bringt es der Apotheker auf den Punkt.
Und diese Stärken sind auch seine Antwort auf die Herausforderungen des internationalen Versandhandels. Die Franziskus Apotheke bietet über IhreApotheken.de (iA.de) und die eigene Apotheken-App die Möglichkeit, das E-Rezept über Cardlink und Smartphone einzulösen. Der eigene Botendienst, der über die Software Apomap gesteuert wird, liefert die bestellten Medikamente noch am selben Tag aus. Digitalisierung ist der Schlüssel, davon ist Schäfer überzeugt, aber es sind die Menschen in der Apotheke, die den Unterschied machen. „Denn hier arbeiten Menschen, die lieben, was sie tun“, so der Apotheker.
Gezielte Angebote für junge Menschen
„In der Diskussion um die Rolle der Apotheke als Gesundheitsversorger stehen die Älteren im Mittelpunkt, aber auch junge Menschen haben Bedürfnisse“, betont Schäfer. „Sie wollen wir ebenfalls ansprechen und zeigen, dass wir als Apotheke besser sind als das Internet.“
Das gelingt dem Team der Franziskus Apotheke vor allem bei den Themen Ernährung und Ernährungsumstellung. „Viele Jüngere ernähren sich vegan und subsituieren. Durch das Internet sind sie sehr gut informiert und kommen wegen eines B12-Präparats zu uns“, sagt Schäfer. „Und dieser Zielgruppe wollen wir in Zukunft noch mehr bieten und sie an uns binden.“ Aktuell entwickeln Jürgen Schäfer und Jasmin Ennulath ein Angebotspaket, das neben der Beratung auch eine Bestimmung der Funktionswerte enthält. Denn nur, wer weiß, wie hoch oder niedrig der B12-Spiegel tatsächlich ist, kann auch richtig substituieren. Gleiches gilt für Folsäure. Ein regelmäßiger Check der Werte ist für diese gesundheitsbewusste Zielgruppe wichtig und führt wieder in die Franziskus Apotheke.
Spezialisierung und Telemedizin
Ohnehin können sich Kundinnen und Kunden darauf verlassen, dass sie in der Winterberger Apotheke auf Expertinnen treffen. Ob Darmberatung, Medikationsanalyse, Blutdruck- und Blutzuckermessung, Impfberatung oder fachgerechte Strumpfanpassung – neben den drei angestellten Apothekerinnen sind auch die PTAs Ansprechpartnerinnen für bestimmte Themen. Mitarbeiterinnen, die sich fortbilden und auf ein bestimmtes Gebiet spezialisieren wollen, werden in der Franziskus Apotheke unterstützt und ermutigt. „Wer liebt, was er tut, ist motiviert. Und das spüren unsere Kunden“, sagt Schäfer.
Jasmin Ennulath, die seit drei Jahren als angestellte Apothekerin in der Franziskus Apotheke arbeitet, will als Inhaberin die Beratungs- und Vorsorgeangebote weiter ausbauen. Und sie hat einen klaren Plan: „Wir wollen nicht nur die Kunden halten, die uns seit Jahren vertrauen – wir wollen neue Menschen begeistern. Wir wollen zeigen, dass eine Apotheke so viel mehr sein kann als nur eine Medikamentenausgabe.“
Dazu gehört auch die Telemedizin, die ihrer Ansicht großes Potenzial hat. Schon heute spielt die Telemedizin eine wichtige Rolle in der Franziskus Apotheke. Jürgen Schäfer setzte von Anfang an auf Dermanostic, das Online-Hautarztangebot. Dabei stellt er die Leistung der Apotheke in den Vordergrund. So macht er nicht nur die notwendigen Bilder selbst und leitet sie an das Portal und den jeweiligen Arzt weiter, sondern bespricht mit den Patienten auch den Befund und erklärt die Anwendung des verschriebenen Medikaments. Ein Service, der bei den Kunden gut ankommt – und die Apotheke einmal mehr als Gesundheitsversorger auszeichnet.