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Dr. Kuck beim WLAT: Scharfe Kritik an Kassenabschlägen

Im Rahmen einer Diskussionsrunde mit ABDA-Präsidentin Gabriele Overwiening beim Westfälisch Lippischen Apothekertag in Münster übte NOWEDA-Chef Dr. Michael Kuck scharfe Kritik an der derzeitigen Gesundheitspolitik. Hintergrund ist das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz, das lokale Apotheken mit seinem erhöhten Kassenabschlag wirtschaftlich einmal mehr stark belastet. Konkret nannte Dr. Kuck die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen etwa für Kundenwerbung: „Warum spart man nicht vernünftig? Wenn man den gesetzlichen Krankenkassen nur für drei Jahre verbieten würde, Werbung zu schalten und Geld für Image-Kampagnen auszugeben, würde man dieselbe Summe sparen, die nun den Apotheken fehlt.“ 80 Millionen Euro Versichertengelder gäben die Kassen aktuell pro Jahr für diese Maßnahmen aus. Das zu verbieten „würde keinem Patienten schaden, keine Apotheke treffen." Kuck weiter: „Die GKVen bekommen doppelt so viel Geld für reine Verwaltung wie die Apotheken für den Dienst am Patienten. Brauchen wir in dieser Situation rund 100 Krankenkassen? Da geht es nicht um Kleingeld, sondern um über 12 Milliarden Euro.“

Weiterhin verdeutlichte Dr. Kuck erneut die Brisanz der Lieferengpässe für Arzneimittel. „Auf dem Höhepunkt der Nicht-Lieferbarkeit von Fiebersäften für Kinder hatten wir offene Nachfragen von 560.000 Packungen“, so der NOWEDA-Vorstandsvorsitzende. Kuck betonte, dass die Arzneimittelversorgung in Deutschland sträflich unterfinanziert sei und dass der Bundesgesundheitsminister seiner Verantwortung für die Arzneimittelversorgung nicht gerecht werde, solange er dieses Problem nicht aktiv bekämpfe.